Das E-Wallet der Mobilfunkunternehmen

Für das Bezahlen mit dem Handy hat das Mobilfunkunternehmen Telefónica Deutschland gemeinsam mit Vodafone und der Deutschen Telekom das E-Wallet mpass an den Start gebracht. Die Funktionen können sich dabei schon durchaus sehen lassen. Wie ist es aber mit der Verbreitung und Akzeptanz der neuen Zahlungsmethode in Deutschland?

Mit mpass sicher einkaufen
Mit mpass sicher einkaufen

Ein paar Dinge hat man unterwegs immer dabei: Schlüssel, Geldbörse und Handy. Mit einem E-Wallet kann man diese Liste noch weiter reduzieren. Um einkaufen gehen zu können, kann man dann auf die Geldbörse verzichten. Stattdessen bezahlt man ganz bequem mit dem Smartphone.

Ein solches Konzept möchten die drei Mobilfunkunternehmen Telefónica Deutschland, Vodafone und die Deutsche Telekom mit ihrem E-Wallet System mpass im Markt etablieren. Die Bezahlung bei mpass erfolgt dabei entweder über das Guthaben, welches sich auf dem mpass-Konto befindet, oder aber direkt über das Bankkonto der Kunden. Mpass ist also eine vollständige E-Wallet. Die Abrechnung erfolgt nicht über die Mobilfunkrechnung und Nutzer müssen auch nicht Kunden bei einem der drei Mobilfunkunternehmen sein, um den Service nutzen zu können.

Die Technik hinter mpass wird vom deutschen Technik-Unternehmen Wirecard betrieben. Wirecard arbeitet weiterhin unter anderem mit Visa und MasterCard, sowie American Express und China UnionPay zusammen.

Um den Dienst nutzen zu können, ist eine einmalige Registrierung notwendig. Ein User muss volljährig sein, über ein deutsches Konto verfügen, dass mit dem Account von mpass verknüpft werden kann und eine deutsche SIM-Karte fürs Handy besitzen.

Im ersten Schritt der Anmeldung gibt der User seine Handynummer ein. Er bekommt dann einen Bestätigungscode direkt auf sein Handy geschickt. Durch die Eingabe des Codes kommt er zum zweiten Schritt der Registrierung. Hier werden dann die persönlichen Daten wie zum Beispiel Adresse und Bankverbindung eingegeben.

Registrierung bei mpass
Zunächst braucht mpass eine Handynummer
Im nächsten Schritt werden einige persönliche Daten benötigt.
Im nächsten Schritt werden einige persönliche Daten benötigt.

Die virtuelle mpass-MasterCard

Bei mpass gibt es, so ähnlich wie beim Payment-Konkurrenten Skrill, eine spezielle Kreditkarte im Angebot. Diese kann von Nutzern des Dienstes zusätzlich bestellt werden. Allerdings bekommt man hier keine Karte zugeschickt. Es handelt sich vielmehr um eine virtuelle Kreditkarte.

Ein mpass-Nutzer welcher die Kreditkarte bestellt, bekommt alle notwendigen Daten übermittelt, die auch eine normale Kreditkarte enthält. Dazu gehören also eine Kreditkartennummer, ein Sicherheitscode und ein Ablaufdatum. Diese Daten werden im Kundenaccount des Users bei mpass hinterlegt. Mit dieser virtuellen Karte kann ein Kunde jetzt überall dort online bezahlen, wo MasterCard akzeptiert wird. Damit kann das E-Wallet von mpass so gut wie in jedem Online Shop weltweit verwendet werden.

Auch aus einem weiteren Grund ist die mpass-MasterCard keine vollwertige Kreditkarte. Sie verfügt nämlich über keinen Kreditrahmen. Wenn ein Kunde mit der Karte bezahlt, wird der entsprechende Betrag sofort über sein mpass-Konto abgerechnet. Viele Nutzer, die Angst davor haben, mit einer Kreditkarte „aus Versehen“ mehr Geld auszugeben, als sie eigentlich wollten, werden dies allerdings durchaus als etwas Positives sehen. Die Karte wird dabei ebenfalls von Wirecard ausgestellt.

Grundsätzlich lässt sich die Karte für alle Zahlungen im Einkauf nutzen, bei denen MasterCard als Zahlungsmittel akzeptiert wird. Allerdings gibt es einige wenige Ausnahmen, so zum Beispiel die Online-Bezahlung von Flügen oder Mietwagen. Hier muss die Karte, mit der die Zahlung durchgeführt wurde, vor Ort vorgezeigt werden. Dies ist mit der mpass-MasterCard aber nicht möglich.

Hier finden Sie eine Übersicht aller hier bei uns vorgestellten mobile Payment Anbieter!

Die Bezahlung im Internet mit mpass

Gezahlt werden kann weiterhin mit mpass als direkte Zahlungsmethode. Dafür ist nicht die Verwendung der mpass MasterCard notwendig. Stattdessen wird direkt mit dem Account gezahlt. Diese Option ist allerdings nur in einigen Online Shops verfügbar.

Dabei loggt sich der User währen der Bezahlung in sein mpass-Konto ein. Nach Bestätigung des Zahlungsauftrages bekommt er dann eine TAN-Nummer auf sein Handy geschickt. Diese Nummer gibt er online ein, um seine Zahlung zu bestätigen. Damit und mit dem Passwort ist die Bezahlung mit mpass also doppelt abgesichert.

Mit mpass unterwegs bezahlen – Mit Maestro PayPass

Die Möglichkeiten zum Bezahlen sind bei mpass aber nicht auf das Internet beschränkt. Zusätzlich kann man überall dort mit seinem E-Wallet bezahlen, wo der Maestro PayPass akzeptiert wird.

Maestro PayPass wurde von MasterCard entwickelt und ist ein System, um in Läden und Restaurants kontaktlos zahlen zu können. Auch mpass verwendet den PayPass. Dabei wird auf das Handy ein sogenannter NFC-Sticker geklebt. NFC steht hier für die englische Abkürzung „Near Field Communication“. Dies bezieht sich darauf, dass das Lesegerät im Laden die auf dem NFC-Sticker gespeicherten Daten auslesen kann, ohne dass dabei eine Berührung stattfinden muss. Die Daten auf dem Sticker sind damit vergleichbar mit den auf einer EC-Karte im Chip und im Magnetstreifen gespeicherten Daten.

Um bezahlen zu können, muss das Handy mit dem aufgeklebten NFC-Sticker am Lesegerät vorbeigeführt werden. Wenn der zu zahlende Betrag größer als 25 Euro ist, muss zusätzlich eine PIN eingegeben werden. Mehr ist aber nicht zu tun. Das Handy muss dabei nicht eingeschaltet sein, um trotzdem mit dem Sticker bezahlen zu können.

Wo kann man aktuell mit mpass und Maestro PayPass bezahlen?

Die Deutschen lieben Bargeld. Schon beim Zahlen mit einer EC-Karte kann es vorkommen, dass man im Laden kritisch beäugt wird. Von der Nutzung einer Kreditkarte möchte man gar nicht erst anfangen. Daher scheint es mit der Akzeptanz und Verbreitung einer E-Wallet wie mpass nicht weit her zu sein.

Tatsächlich sind die Nutzungsmöglichkeiten für mpass in Läden und Geschäften noch sehr begrenzt. Aktuell kann man damit zum Beispiel bei allen Aral-Tankstellen, in den Restaurants der Kette Vapiano oder in allen Läden von Thalia bezahlen. Demnächst sollen weitere große Ketten wie McDonalds und Karstadt folgen.

mpass – Bezahlen mit (einem Sticker auf) dem Handy

Mit mpass haben die großen deutschen Mobilfunkunternehmen ein Payment-System an den Start gebracht, welches sich durchaus sehen lassen kann. Dabei läuft natürlich noch nicht alles rund. Die aktuelle Lösung, einen Sticker auf das eigene Handy zu kleben, ist auch nicht wirklich elegant und wirkt noch nicht ausgereift.

Die großen Namen, die hinter mpass stehen, können aber als Basis dienen, um schneller als mancher Konkurrent mehr Nutzer bekommen zu können. Entscheidend wird aber auch sein, schnell mehr Partner aus dem Handel zu bekommen, die mpass als Zahlungsmethode akzeptieren.